Eine Studie des ifh Göttingen von 2015 zeigt, dass die Handwerkswirtschaft viel unausgeschöpftes Potenzial für Frauen bietet.
Frauen sind im Handwerk nach wie vor unterrepräsentiert. So finden z.B. nur vier männerdominierte Berufe bei jungen Frauen eine relativ hohe Akzeptanz: MalerIn und LackiererIn, TischlerIn, Kfz-MechatronikerIn sowie BäckerIn.
Die Studie im Auftrag des niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung suchte nach den Ursachen für die geringe Frauenquote im Handwerk. 2013 betrug der Anteil der frauengeführter Betriebe im niedersächsischen Handwerk durchschnittlich nur 22%. Große Unterschiede gibt es bei den zulassungspflichtigen Handwerken und dem handwerksähnlichen Gewerbe: bei erstem beträgt der Anteil der frauengeführten Betriebe lediglich 15,9 %, im zweiten jedoch 40,5%.
Das Forschungsteam identifizierte Handlungsfelder und zeigt Strategien auf, um die Frauenquote im Handwerk zu erhöhen und Anreize für Betriebsinhaberinnen im Handwerk zu schaffen.
Eine der wenigen Frauen im Handwerk ist die Raumausstattermeisterin und Inhaberin einer Möbelpolsterei und Autosattlerei in Hannover, Susan Jäger. „Um im Handwerk Erfolg zu haben, braucht man vor allem Mut, Fleiß, Kreativität und Ehrgeiz. Das Geschlecht sollte keine Rolle spielen“, sagt die Unternehmerin, die auch im FrauenBranchenBuch Hannover inseriert.